- 1863 -

1285. Januar 6. Steinau.

8 id. Jan.

Premko, Herzog von Schlesien, Herr von Steinau, übergiebt seinem Getreuen, dem advocatus de Cridlicz (Kreidelwitz), genannt Heinrich, seine Stadt Winczig (Winzig) zur Aussetzung nach deutschem Rechte wie es Steinau hat, der Stadt zufügend 50 Fränkische Hufen, von denen Heinrich die siebente Hufe frei besitzen soll, ebenso wie den dritten Pfennig vom Gerichte, eine Badestube, Fleisch-, Brot- und Schuhbänke, soviel in der Stadt sein können, das Recht eine Mühle an der Oder auf den Gütern der Aebtissin von Trebnitz anzulegen, nahe dem Dorfe Butkow (im Copialbuche Bautko = Beutke) und eine weitere, wenn sich eine solche innerhalb der 50 Hufen anlegen lässt. Die Colonisten entrichten nach vier Freijahren bei urbar gemachten Aeckern, zehn bei unbebauten von der Hufe als Zins einen Vierdung Silbers und einen Malter Dreikorn, je vier Scheffel Weizen, Korn und Hafer, als Zehnt dem Bischofe je einen Vierdung.

Z.: Nikusch de Wedrow, Dietr. v. Comernik, Herm. de Brouno, Otto v. Malkwitz, Hertwig v. Nostitz, Wolfram v. Pannewitz, Steph. Hofrichter, ausgef. durch den Protonotar Helmvicus.


Das Privilegienbuch für die Weichbilder Winzig-Rauden fol. 1 aus dem Ende des XVI. Jahrh. im Staatsarchiv D. 390 b. hat einige bessere Lesarten als die Bestätigung von 1750, der Stenzel bei seinem Abdrucke Tzschoppe und Stenzel Urkundensammlung 401, gefolgt ist, eine Reproduktion dieses Abdrucks in Hanke's Chronik von Winzig S. 37 mit beigegebener deutscher Uebersetzung.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.